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Radu Lupu CBE (* 30. November 1945 in Galați; † 17. April 2022 in Lausanne) war ein rumänischer Pianist. Er galt als einer der größten lebenden Pianisten und wurde weltweit als bedeutender Interpret der Klaviermusik von Johannes Brahms, Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert bekannt.
Lupu hatte den ersten Klavierunterricht bei Lia Busuioceanu. Im Alter von zwölf Jahren spielte er öffentlich ein Programm mit eigenen Kompositionen. Mit Vierzehn besuchte er dank eines Stipendiums das Konservatorium Bukarest. Er setzte seine Ausbildung bei Florica Musicescu, der Lehrerin von Dinu Lipatti, und Cella Delavrancea fort. 1961 erhielt er ein Stipendium für das Moskauer Konservatorium. Dort studierte er bis 1969 bei Galina Eghyazarova, Heinrich und Stanislaw Neuhaus. Er gewann in der Zeit drei internationale Wettbewerbe: 1966 den Van-Cliburn-Klavierwettbewerb, 1967 den George-Enescu-Wettbewerb und 1969 die Leeds Piano Competition.
Seit dieser Zeit arbeitete Lupu regelmäßig mit bedeutenden Orchestern zusammen. In den USA trat er 1972 mit dem Cleveland Orchestra unter Daniel Barenboim und dem Chicago Symphony Orchestra unter Carlo Maria Giulini auf. Bei den Salzburger Festspielen debütierte er 1978 mit den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan und gab 1986 mit den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti das Eröffnungskonzert. 1989 erhielt er den Premio Abbiati, den Preis der italienischen Kritikervereinigung.
Zu Neujahr 2016 wurde Lupu von Königin Elizabeth II. zum Commander of the Order of the British Empire ernannt.
Lupu kündigte im Juni 2019 an, seine Karriere zum Saisonende zu beenden.
Repertoire und Stil:
Im Zentrum von Lupus Repertoire standen die großen Komponisten der Wiener Klassik und Romantik: Er spielte alle fünf Klavierkonzerte von Beethoven (mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta) ebenso ein wie die Klavierkonzerte von Brahms und Schumann sowie die Klaviersonaten von Mozart und Schubert. Die Sonaten für Violine und Klavier von Mozart nahm er mit Szymon Goldberg auf, die vierhändigen Klavierwerke von Mozart und Schubert mit Murray Perahia und Daniel Barenboim. Zusammen mit der Violinistin Chung Kyung-wha interpretierte er die A-Dur-Sonate von César Franck und die Sonate von Claude Debussy. Als Liedbegleiter arbeitete er unter anderem mit Barbara Hendricks zusammen.
Lupu gab nur selten Interviews, er „lebt (…) konsequent die Überzeugung, dass es genügt, wenn er spielt. (…) Lupu spielte so, dass man glaubte, er spiele nur für einen selbst. (…) Der Nuancenreichtum seiner Artikulation ist atemraubend.“ (Zitate aus dem Konzertbericht von Marianne Mühlemann in Der BUND zum Schubert-Rezital im Kultur Casino Bern 2012)
Für Aufnahmen von Schuberts Klavier-Sonaten erhielt er 1995 einen Grammy. Seine Einspielungen von Schuberts Moments Musicaux und der Impromptus bei Decca gelten als bemerkenswerte Interpretationen. Einen vergleichbaren Klangreichtum erreichen Lupus Einspielungen der Klavierwerke von Johannes Brahms, zum Beispiel die 2 Rhapsodien für Klavier Op. 79.
(Wikipedia)
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